Vinylboden, Designbelag oder Designboden: Für den Vinylboden kursieren zahlreiche Begriffe, wobei die stetige Weiterentwicklung und die verschiedenen Verlegemethoden die Lage nicht übersichtlicher machen. Doch was hat es eigentlich mit dem sogenannten "Vinyl-Parkett" auf sich? Das manchmal auch als Multilayer bezeichnete Vinyl-Parkett bildet neben dem Rigid-Vinyl einen Sonderform von Klick-Vinyl, das wir in diesem Beitrag mal etwas genauer unter die Lupe nehmen möchten.
Unter den Designbelägen gibt es Mehrschicht-Bodenbeläge, die als Multilayer oder Vinyl-Parkett bezeichnet werden. Diese bestehen in der Regel aus vier bis sieben Schichten und enthalten eine zusätzliche HDF- oder eine MDF-Trägerplatte. Diese nennt man meist HDF-Vinyl. Doch es sind auch andere Materialien möglich wie beim Rigid-Vinyl, bei dem eine Steinpuder-Trägerplatte verbaut wird. Das Rigid-Vinyl nennt man daher auch SPC-Vinyl, kurz für "Stonen Powder Composite".
Die Trägerplatte bildet dabei für gewöhnlich die stärkste Schicht des Multilayer-Vinyls. Darüber befindet sich eine Dekorschicht, die in den verschiedensten Designs hergestellt werden kann. Die Oberflächen können aus unterschiedlichen Materialien bestehen; es gibt beispielsweise PU- oder PET-Oberflächen. In der Regel handelt es sich bei einem Vinyl-Parkett um ein Klick-Vinyl; Die Verlegung ist der von Laminat und Mehrschichtparkett dabei ähnlich. Gängig sind zudem größere Formate: Dadurch wirkt ein Vinylboden in Holzoptik wie massive Landhausdielen oder ein Klick-Vinyl in Fliesenoptik wie echte Keramikfliesen. Doch hat das Vinyl-Parkett auch handfeste Vorteile? Dieser Frage widmet sich der nächste Abschnitt.
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Ein Vinyl-Parkett ist etwa doppelt so stark wie klassisches Vollvinyl mit Klick-System. Ein HDF-Vinyl kommt meist in einer Stärke von ca. 8 bis 12 mm daher, ein Rigid-Vinyl ist mit einer Stärke von 5 bis 7 mm meist sehr renovierungsfreundlich. Ein Vorteil dieser Böden besteht darin, dass sie durch ihre Dicke bzw. die verstärkende Trägerplatte geringe Unebenheiten des Untergrundes überbrücken können. Manchmal können Sie das Klick-Vinyl auf Fliesen verlegen, ohne dass die Fugen ausgeglichen werden müssen.
Zudem verfügt das Klick-Vinyl über eine integrierte Trittschalldämmung. Anders als bei klassischem Klick-Vinyl handelt es sich um einen geräuschdämpfenden Boden, unter dem keine zusätzliche Dämmmatte zur Geräuschreduzierung verlegt werden muss. Ein weiterer Vorteil: Durch die Verstärkung ist das Vinyl-Parkett deutlich weniger anfällig gegenüber Temperaturschwankungen. Damit gleichen HDF- und Rigid-Vinyl einen maßgeblichen Nachteil von Vinylboden aus. Viele der verstärkten Produkte können ohne Probleme auch in Bereichen mit bodentiefer Verglasung verlegt werden. Manche Hersteller geben ihre Produkte sogar für den Wintergarten frei. Hier sollten Sie sich aber unbedingt vorab bei dem Hersteller informieren!
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Darüber hinaus verfügt das Vinyl-Parkett über die gleichen Vorteile wie klassische Designbeläge mit Klick-System. Mit dem Klick-Verfahren lässt es sich auch durch den Laien einfach und schnell verlegen. Der Vinylboden kann sofort nach der Verlegung betreten werden. Multilayer bzw. Vinyl-Parkett überzeugt optisch mit einer großen Designvielfalt und realistischen Holz- und Steinnachbildungen. Auch Klick-Vinyl-Fliesen sind als HDF- oder Rigid-Vinyl erhältlich. Sie sind ebenso gelenkschonend und fußwarm wie das Vollvinyl, allerdings nicht ganz so "weich". Die Starrheit unterstützt jedoch die Authentizität des Dekors.
Dank der PU- oder PET-vergüteten Oberfläche ist ein Vinyl-Parkett pflegeleicht und langlebig. Der Designbelag mit Trägerplatte wird für einen breiten Einsatzbereich hergestellt und umfasst ein großes Spektrum an Nutzungsklassen, da die Trägerplatte zusätzliche Robustheit verleiht. So gibt es sogar Vinyl-Parkett für den Objekt- bis hin zum Industriebereich. Sollten Sie den Boden einmal entfernen wollen, können Sie aufgrund des Klick-Systems problemlos vorgehen.
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Die hohe Aufbauhöhe - gerade bei HDF-Vinyl - kann ein Problem darstellen. So kann unter vorhandenen Türzargen eventuell nicht genug Platz für den neuen Boden sein. Türen müssen dann gegebenenfalls abgeschliffen werden. Das im Durchschnitt 5 bis 6 mm dicke Rigid-Vinyl hat hier die Nase vorn. Auch der Übergang zu anderen Bodenbelägen kann problematisch werden, wenn diese niedriger sind als das Multilayer-Vinyl. Darüber hinaus haben sie oftmals einen höheren Wärmedurchlasswiderstand als dünnere Böden. Dies kann ein Nachteil sein, wenn eine Installation über einer Fußbodenheizung erfolgen soll. Klick-Vinyl auf Fußbodenheizungen zu verlegen, ist mit den meisten Rigid- und HDF-Vinylböden aber an sich gar kein Problem.
Da die bei HDF-Vinyl verwendete Trägerplatte aus Holz besteht (HDF steht für "hochverdichtete Faserplatte"), sollten Sie unbedingt auf eine Kennzeichnung für Feuchtraumeignung achten, wenn Sie den Vinylboden im Bad verlegen möchten. Ansonsten könnte die Trägerplatte aufquellen. Auf diese Herausforderung haben sich die Hersteller jedoch mittlerweile eingestellt. Multilayer verfügen heutzutage vermehrt über quellgeschützte Trägerplatten sowie wasserundurchlässige Klicksysteme, sodass das Vinyl-Parkett auch Feuchtigkeit standhält. Rigid-Vinyl eignet sich meistens für das Badezimmer. Bei der SPC-Trägerplatte besteht grundsätzlich nicht die Gefahr, dass sie aufquillt. Ob das Klick-Vinyl wasserfest ist, sollten Sie dennoch dem technischen Datenblatt entnehmen, wenn Sie mit hoher Feuchtigkeit rechnen.
Sowohl HDF- als auch Rigid-Vinyl verfügen in der Regel über eine integrierte Trittschalldämmung. Wer ein Klick-Vinyl mit Kork-Dämmung sucht, ist mit HDF-Vinyl gut beraten. Hier werden oft viele natürliche Komponenten verbaut, die aus dem Vinyl-Parkett mit HDF-Träger eine umweltfreundlichere Wahl machen.
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Wie unser Überblick zeigt, verfügt ein Vinyl-Parkett über einige Vorteile. So können Rigid- und HDF-Vinyl Unebenheiten im Untergründen überbrücken, sodass sich die Untergrundvorbereitung auf ein Minimum reduziert. Daneben sind die verstärkten Vinylbodenbeläge deutlich dimensionsstabiler und damit weniger anfällig gegenüber Temperaturschwankungen. Eine integrierte Trittschalldämmung spart den Kauf und die Verlegung einer zusätzlichen Dämmung.
Wir hoffen, Ihnen einen guten Überblick über einige Vor- und kleinere Nachteile des Vinyl-Parketts gegeben zu haben. Bei Fragen zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Bis zum nächsten Mal! BRICOFLOR, Ihre Nr. 1 für Wand und Boden!