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Terrassenfliesen verlegen, Teil 2: Fliesen auf Estrich verlegen

Freitag, 18. August 2017

Wie im ersten Teil, der sich mit der Verlegung von Terrassenfliesen ohne feste Verklebung auseinandersetze, sollen Ihnen auch heute weitere Beispiele für eine fachgerechte Verlegung Ihrer Keramik im Außenbereich gezeigt werden. Während wir uns das letzte Mal auf die Varianten beschränkt haben, die sich leicht und ohne großartige Vorbereitung umsetzen lassen, erfordern die hier vorgestellten Möglichkeiten einen stabilen und ebenen Estrich. Oft ist dieser jedoch bereits von früheren Terrassen vorhanden und stellt so für viele keinen nennenswerten Mehraufwand dar. Selbstverständlich stellen wir uns zum Ende dieses Artikels erneut der Frage, ob Sie für die Gestaltung Ihrer Terrasse selber Hand anlegen oder doch professionelle Hilfe in Anspruch nehmen sollten.

Das bequeme Doppelbodensystem oder Plattenlager für einen stabilen Untergrund

Viele Hersteller bieten mittlerweile ein praktisches System an, welches Sie unter den Namen Doppelboden, Platten- oder Stelzlager finden können. Diese sind aus Polypropylen und bedürfen eines festen und dichten Untergrunds. Hier muss also ein Estrich vorbereitet werden, der mit einer ein- oder zweilagigen Abdichtung versehen werden muss. Auch hier besteht der Vorteil in der schnellen und einfachen Verlegung und der Tatsache, dass die Keramik problemlos hochgehoben und ersetzt werden kann. Zusätzlich bieten die Doppelböden oft genug Platz, um Kabel oder Schläuche unterhalb der Terrasse zu verlegen, zu denen Sie ebenfalls problemlos Zugang erhalten. Das Lager aus Polypropylen ist darüber hinaus höchst beständig und bereitet Ihnen über viele Jahre hinweg Freude. Oft sind Sie in der Höhe verstellbar und können mit Zubehör, wie Netzen oder Blechabdeckungen, noch belastbarer und rutschfester gestaltet werden! Der einzige Nachteil bei diesem System ist die Vorbereitung des dichten Bodens, die mitunter eine lange Vorbereitungszeit in Anspruch nehmen kann.

1) Bereiten Sie den entsprechenden, dichten Boden vor und achten Sie darauf, dass der Untergrund und die Trittfläche ein Gefälle von ca. 2% von Ihrem Haus weg beträgt. So kann der Regen problemlos durch die offenen Fugen ablaufen.

2) Bringen Sie die einzelnen Standfüße auf dem Boden an und verlegen Sie die Platten auf den dafür vorgesehen Flächen.

Ihre Terrassenfliese im Mörtelbett mit dichten Fugen

Selbstverständlich können Sie Ihre Terrassenfliesen auch in einem dichten Mörtelbett verlegen. Dies hat vor allem den Nachteil, dass sich die Fliesen nicht kurzfristig entfernen lassen und die Verlegung einer sorgfältigen Vorbereitung bedarf. Je nach Anwendungsbereich kommen Sie aber nicht drum herum, Ihre Fliesen fest zu verkleben, beispielsweise dann, wenn Sie Garagenauffahrten mit dem stabilen Material gestalten wollen. Sollte eine befahrbare Fläche geschaffen werden müssen, lohnt es sich, einen professionellen Handwerker zu bezahlen, um die richtige Anbringung der Fugen zu gewährleisten!

1) Egal, ob für Auffahrten oder nur für den Gebrauch Ihrer Terrasse, bei der Verlegung mit Fliesenmörtel gilt: Schaffen Sie einen ebenen Estrich! Dieser sollte abgedichtet werden, beispielsweise mit einem passenden Dichtschlamm. Löcher, Risse und Unebenheiten müssen ausgeglichen und der Untergrund von Resten gesäubert werden. Auch hier sollte man auf ein Gefälle von ca. 2% achten, welches vom Haus weg zeigt.

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2) Ist der Untergrund erst einmal vorbereitet, sollte man sich überlegen, nach welcher Methode man die Fliesen anbringen möchte! Da Sie die Keramik fest verkleben, sollte hier sehr genau gearbeitet werden. Verlegen Sie Ihre Terrassenfliesen am besten systematisch, Reihe für Reihe. Für die genaue Anbringung kann es außerdem hilfreich sein, die einzelnen Reihen vorher auf dem Estrich einzuzeichnen oder sie, wie bei Streicharbeiten, abzukleben. Entfernen Sie jegliches Klebeband jedoch direkt nach der Verteilung des Mörtels, bevor dieser trocknen kann. So entsteht ein gerader Abschluss für die Verlegung Ihres Terrassenbelags.

3) Es gilt, den Mörtel entsprechend der Anweisungen des Herstellers vorzubereiten und Reihe für Reihe aufzubringen. Nutzen Sie am besten eine hochwertige, flexible Variante für Arbeiten im Außenbereich und tragen Sie den Mörtel oder Kleber sowohl auf dem Untergrund, als auch auf der Rückseite der Fliese auf und verteilen Sie Ihn mit einer Zahnkelle. Die Zahnung des Spachtels hängt von der Kantenlänge der Terrassenfliese ab und muss individuell in Erfahrung gebracht werden. Dann werden die Fliesen mit einer leichten Drehung in das Mörtelbett gesetzt und leicht angedrückt. Setzen Sie die Keramik am besten genau an der Kante der ersten an und ziehen Sie die Fliese dann auf dem Klebebett in die gewünschte Position. Auf diese Weise werden Ihre Fugen direkt von überschüssigem Kleber entfernt. Sollten weitere Reste bleiben, entfernen Sie die Rückstände noch bevor der Fugenmörtel festgetrocknet ist. Halten Sie einen Fugenabstand von mindestens 5 mm ein, damit Sie später die notwendigen Bewegungsfugen einsetzen können. Wiederholen Sie den Schritt, bis Ihre gesamte Terrasse voll verfliest ist.

4) Ist der Fliesenmörtel getrocknet, geht es daran, die Fugen zu füllen. Rühren Sie Ihren Flexfugenmörtel für den Außenbereich an. Dann wird der Klebstoff über Ihren Fugen angebracht und mit einem dafür geeigneten Gummispachtel diagonal verteilt. Entfernen Sie den überschüssigen Fugenmörtel, ohne die Fugen selbst auszuwaschen. Sobald der Kleber angetrocknet ist, können die Fliesen ordentlich gereinigt werden. Am Boden-Wandübergang sollten Sie hingegen mit Silikon oder Polystyrol arbeiten, um Ihre Terrasse abzudichten.

Beachten Sie: Fugenmörtel braucht je nach Produkt recht lange, um zu trocknen. Damit dies spannungsfrei vollzogen werden kann, sollte der Dichtstoff keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein. Sollte Sie dies nicht gewährleisten können, spannen Sie eine verdeckende Plane über Ihre frisch verlegte Terrasse und feuchten Sie die Fugen nach ca. 12 Stunden an.

Fazit: Lohnt sich der Handwerker oder setzen Sie doch lieber auf das eigene Geschick?

Letztendlich gibt es viele Gründe, die für die eigene Verlegung, aber auch für die Beschäftigung eines handwerklichen Betriebes sprechen. Viele der Verlegarten erfordern nicht mehr, als ein wenig Zeit und sollten Sie mit dem Endergebnis nicht zufrieden sein, können Sie Ihre Terrassenfliesen ganz unkompliziert neu verlegen. Alles, was Sie benötigen ist ein wenig Zeit, handwerkliches Geschick und, je nach Größe Ihrer Keramik, ein zweites Paar Hände. Doch auch Fliesenleger lohnen sich für den einen oder anderen. Handwerker verfügen oftmals bereits über das passende Zubehör, um die Keramik zuzuschneiden, haben Erfahrung mit der Verlegung der Fliesen und wissen, worauf es zu achten gilt. Sie überlassen das teure Material den fähigen Händen von Profis! Deshalb spielen auch Faktoren, wie Zeit oder Geld eine wichtige Rolle bei dieser Wahl. Wir hoffen, dass Ihnen die einzelnen Schritt- für Schritt Anleitungen ein Gefühl dafür geben konnten, ob Sie demnächst Ihre eigenen Terrassenfliesen verlegen können.

So oder so versorgen wir Sie selbstverständlich mit Ihrem gewünschten Bodenbelag. Sie haben weitere Fragen zu einem Produkt oder möchten sich beraten lassen? Durchstöbern Sie doch einfach unseren Online-Shop oder kontaktieren Sie unseren freundlichen und kompetenten Kundenservice über das Kontaktformular! Bis zum nächsten Mal, Ihr Team von BRICOFLOR, der Nr. 1 für Wand und Boden!

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